Gefahr im Netz: Wie Fake-Shops und überteuertes Dropshipping Verbraucher täuschen

27. Mai 2025

Immer mehr Verbraucher in Deutschland geraten beim Online-Shopping an betrügerische Webseiten oder lassen sich von fragwürdigen Angeboten in sozialen Medien täuschen. Ob gefälschte Markenprodukte, nie gelieferte Ware oder stark überteuerte Artikel – die Bandbreite der Maschen ist groß. Besonders häufig: sogenannte Fake-Shops und fragwürdiges Dropshipping über Instagram, TikTok oder Facebook.


Was sind Fake-Shops?

Fake-Shops sind professionell gestaltete Webseiten, die auf den ersten Blick wie seriöse Onlinehändler wirken. Sie nutzen häufig geklaute Produktbilder, gefälschte Kundenbewertungen und ein ansprechendes Design. Ziel ist es, Nutzer zur Zahlung im Voraus zu bewegen – oft per Vorkasse, Sofortüberweisung oder sogar Kryptowährungen. Geliefert wird am Ende nichts.

Laut der Verbraucherzentrale hat sich die Zahl gemeldeter Fake-Shops in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt. Besonders während Angebotszeiträumen wie dem Black Friday oder kurz vor Weihnachten steigt die Aktivität dieser kriminellen Seiten deutlich an.


Dropshipping: Teuer eingekauft, billig produziert

Ein weiteres Problemfeld sind Produkte, die über soziale Medien als „innovativ“, „nur heute im Angebot“ oder „fast ausverkauft“ beworben werden. Oft handelt es sich dabei um sogenanntes Dropshipping. Dabei wird die Ware nicht vom Anbieter selbst gelagert, sondern direkt aus meist chinesischen Lagern an den Kunden verschickt – oft zu Preisen, die ein Vielfaches des eigentlichen Werts betragen.

Beispiel: Ein magnetisches Ladekabel für Smartphones, das in Werbeanzeigen als „neueste Technik“ für 24,99 Euro angeboten wird, kostet auf seriösen Plattformen wie Amazon oder direkt bei asiatischen Großhändlern wie AliExpress nur 2–4 Euro. Die Margen der Dropshipping-Händler sind enorm – doch den Kunden wird suggeriert, sie würden ein Premiumprodukt kaufen.


Woran erkenne ich einen Fake-Shop?

Die Verbraucherzentrale und IT-Sicherheitsbehörden empfehlen folgende Prüfpunkte:

  • Impressum prüfen: Ein fehlendes oder unvollständiges Impressum ist ein klares Warnsignal.
  • Zahlungsarten: Fehlt PayPal, Kreditkarte oder ein Treuhanddienst, sondern wird nur Vorkasse akzeptiert, ist Vorsicht geboten.
  • Preisvergleich: Ist ein Produkt extrem billig oder auffällig teuer? Kurz googeln kann helfen.
  • Rechtschreibung & Sprache: Fehlerhafte Texte und maschinell übersetzte Inhalte deuten oft auf unseriöse Betreiber hin.
  • Domain prüfen: Endungen wie .shop, .store oder seltsame Kombinationen wie „nike-de-sale.com“ sind häufig bei Fakeshops zu finden.
  • Bewertungen recherchieren: Nicht nur auf der Shop-Seite selbst – Plattformen wie Trustpilot, die Verbraucherzentrale oder Google helfen bei der Einschätzung.

Was tun, wenn man hereingefallen ist?

Wer bereits Geld überwiesen hat, sollte schnell handeln:

  1. Bank kontaktieren: Möglicherweise lässt sich die Überweisung noch stoppen.
  2. Anzeige erstatten: Online bei der Polizei oder direkt bei der nächsten Dienststelle.
  3. Verbraucherzentrale kontaktieren: Diese kann weitere Schritte erläutern und auf schwarze Listen verweisen.

Fazit

Die dunkle Seite des Online-Shoppings wird immer professioneller. Wer sich nicht bewusst ist, wie Fake-Shops und überteuerte Dropshipping-Angebote funktionieren, kann schnell viel Geld verlieren – für Produkte, die nie ankommen oder völlig überteuert sind.

Tipp der Redaktion: Nutzen Sie Preisvergleichsseiten, kaufen Sie nur bei bekannten Shops mit Gütesiegeln wie „Trusted Shops“ oder „EHI Geprüfter Online-Shop“ – und bleiben Sie bei zu guten Angeboten skeptisch. Die Masche „Nur heute – 80 % Rabatt!“ soll vor allem eins: Druck aufbauen.


Weitere Informationen:

Bleiben Sie wachsam – und behalten Sie Ihr Geld dort, wo es hingehört: in sicheren Händen.

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